Laufen – im Sommer für viele die ideale Sportart. Nach der Arbeit rein in die Laufklamotten und los. Doch spätestens wenn überall Laub den Boden ziert, die Temperaturen in den einstelligen Bereich absinken und es am frühen Abend bereits dunkel wird, meldet der innere Schweinehund größere Bedenken an. „Soll ich heute wirklich …? „Vielleicht ja am Wochenende …“. Doch es gibt gute Argumente, auch im Herbst zu laufen. Mit ein paar Tricks und Anpassungen ist es gar nicht so schwer.
Kalt und glatter – na und!
Zugegeben – für fast alle dürfte es leichter sein, bei plus 20 Grad in kurzer Hose und Funktionsshirt auf die Laufstrecke zu gehen als sich textiltechnisch aufwändig an widrigere Bedingungen anzupassen. Läuferisches Wohl-Feeling erfordert von Oktober bis März einfach meist mehrere Lagen Stoff. Dabei empfindet jeder anders. Wo dem einen ein langes Laufshirt genügt, braucht ein anderer bereits die gefütterte Jacke. Ganz egal! Man muss sich wohlfühlen. Frieren ist kontraproduktiv und erhöht die Wahrscheinlichkeit, es irgendwann doch sein zu lassen. Es gibt mittlerweile wärmende Funktionskleidung, die sehr leicht ist und optimalen Bewegungsspielraum bietet. Oft schon für relativ kleines Geld. Auch „in-Erscheinung-Treten“ ist in der Dunkelheit sicherheitsrelevant. Reflektoren und im Idealfall (Stirn-)Lampen sollten unbedingt zur Ausrüstung gehören, um gesehen zu werden.
Ans eigene Profil denken
Es gibt Gegenden und Laufstrecken in Deutschland, die sehen so gut wie nie Schnee und Eis. Doch gerade im Süden des Landes oder auf hügeligem Terrain nimmt der Grip ab Herbst deutlich ab. Nicht nur Schnee und Eis fordern unserem Geschick und den Laufschuhen alles ab, sondern auch glitschiges Laub oder feuchte Wurzeln. Das bedeutet: Laufschuhe benötigen entsprechendes Profil. Es müssen nicht immer spezielle Trail- oder all-Terrain-Schuhe sein, oft genügen gut profilierte Allrounder.
Auch Alternativen nutzen
Keine Frage, es gibt auch Tage oder vielleicht sogar Wochen, an und in denen Laufen einfach strapaziös oder sogar gefährlich sein kann. Dann schadet es überhaupt nicht, die Laufschuhe mal stehen zu lassen. Man kann dem Körper ganz einfach die Regenerationsphase gönnen. Das tut der Form keinen Abbruch. Oder man nutzt die Zeit für Ausgleichssport. Schwimmen, Krafttraining, Gymnastik. Herbst und Winter bieten sich perfekt an, um körperliche Aspekte zu trainieren, die im Sommer vielleicht auf der Strecke bleiben. Das verringert die Verletzungsgefahr und kann auch die läuferische Leistung positiv beeinflussen.
Auch intensives Nordic Walking zählt zu den top Alternativen. Die Sportart kräftigt den Oberkörper und die Tiefenmuskulatur zusätzlich, die Stöcke geben Sicherheit und ermöglichen sportliche Erlebnisse auch in unwegsamem Terrain.
Wer beleuchtete und gut präparierte Laufwege nutzt, kommt läuferisch gut über den Winter. Man darf auch mal Mut zur Lücke haben – das schadet der Form nicht. Im Gegenteil. Das Reduzieren der Umfänge gibt dem Körper die Möglichkeit zu regenerieren, belastete Strukturen gezielt zu kräftigen.
Und das erhöht dann auch wieder den Lauf-Spaß im nächsten Frühjahr.