Fodmap Diät

Lebensmittelintoleranzen

FODMAP- Nahrungsmittelunverträglichkeit

Die Abkürzung FODMAP steht für Fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide & (And) Polyole. Einfacher ausgedrückt: FODMAPs sind Einfach- und Mehrfachzucker sowie Polyalkohole, deren Verdauung im Dünndarm den körpereigenen Enzymen nicht gelingt. Sie wandern deshalb unzerlegt in den Dickdarm, wo Bakterien sie vergären. FODMAP sorgen dafür, dass sich Darmgase bilden und sie wirken osmotisch, ziehen also Wasser an: Blähungen und Durchfall sind die Folge. Nicht bei allen Menschen, sondern bei denen, die sensibel auf FODMAP reagieren. Bei einer Low-FODMAP-Diät verzichtet man auf Nahrungsmittel, die FODMAP enthalten.

Welche Lebensmittel enthalten FODMAP?

Zu den bekanntesten FODMAP zählen Gluten, Fructose und Lactose. Eine FODMAP-Diät bedeutet folglich, möglichst weitgehend auf diese Substanzen zu verzichten. Gluten kommt in Getreide vor, Fructose oder Fruchtzucker steckt in Früchten und Honig, Lactose in Milchprodukten. Aber es gibt weitere, weniger bekannte FODMAP, die bei einer FODMAP-Diät ebenfalls zu berücksichten sind. Ein Beispiel sind Fruktane, die in Weizen, Roggen, Knoblauch oder Zwiebeln enthalten sind. Ein anderes betrifft die Süßstoffe Xylit, Sorbit und Maltit, die nicht nur in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden, sondern auch in Pflaumen, Aprikosen oder Mais stecken. Auch die in Bohnen, Linsen und Sojabohnen enthaltene Galaktose sollte im Rahmen einer Low-FODMAP-Diät nicht konsumiert werden.

Ist die FODMAP-Diät ein Dauerprogramm?

Alle FODMAP können Beschwerden bereiten, aber die FODMAP-Empfindlichkeit ist individuell stark unterschiedlich. Ich würde Patienten mit Reizdarm, falls keine andere Ursache bekannt ist, zu einer zeitlich befristeten Ernährungsumstellung in Richtung „Low-FODMAP-Diät“ raten. Für einen Zeitraum von wenigen Wochen ist es ratsam, auf Lebensmittel mit hohem FODMAP-Anteil zu verzichten. Wenn die Reizdarmprobleme verschwunden sind, kann man ausprobieren, ob das eine oder andere besonders vermisste High-FODMAP-Nahrungsmittel wieder verträglich ist. Es geht darum, eine persönliche Toleranzschwelle für die FODMAP herauszufinden. Ziel ist auf jeden Fall eine ausgewogene Ernährung, zu der auch FODMAP gehören. Eine FODMAP-arme Ernährung sollte die Ausnahme sein, nicht die Regel.

Lebensmittel für die FODMAP-Diät

Sie finden hier eine Liste von Lebensmitteln, die im Rahmen einer „Low-FODMAP-Diät“ konsumiert werden können. Typische FODMAP-arme Lebensmittel sind zum Beispiel glutenfreies Brot aus Mais-, Buchweizen- und Reismehl. Auch Kartoffeln und Polenta werden gut vertragen. Zum Süßen sind Ahornsirup oder Rohrzucker gut geeignet. Fisch, Meeresfrüchte, magere Wurst und Eier sind als Eiweißlieferanten erlaubt, auch Hüttenkäse, Parmesan oder Feta sind FODMAP-arme Lebensmittel.

Dr. Kappl Tipp

Mein Tipp zu FODMAP-Diät

Lernen Sie backen! Erfahrungsgemäß vertragen Menschen mit FODMAP-Problematik traditionell zubereitete Brote besser als industriell hergestellte. Wenn die Zeitdauer der Herstellung keine Rolle spielt, sondern der Teig zum Beispiel tagelang im Kühlschrank gehen darf, vergären die niedermolekularen Zucker. In Großbäckereien wird die Gehzeit der Teigstücke dagegen möglichst kurzgehalten. Für ein bekömmliches Brot sind also nicht nur ein hochwertiges Getreide nötig, sondern es kommt auch auf die Art der Teigbereitung an.

Kinesiologie: In meiner allgemeinmedizinischen Praxis sind kinesiologische Testungen eine ausgesprochen hilfreiche diagnostische Maßnahme. Beim Verdacht auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit zeigt mir diese Technik eine sekundenschnelle Veränderung der Muskelkraft, wenn das fraglich unverträgliche Nahrungsmittel getestet wird. Dieses naturheilkundliche Diagnoseverfahren wird von der klassischen Medizin leider nicht anerkannt.

Darmunterstützung: Geeignete natürliche Mittel zur Darmunterstützung können die Darmflora verbessern, das Darmvolumen erhöhen und die gereizte  Darmschleimhaut beruhigen.