Lactoseintoleranz

Lebensmittelintoleranzen

Lactoseintoleranz, eine zunehmende Lebensmittelunverträglichkeit

Kuhmilch und Milchprodukte von Joghurt über Quark bis Sahne enthalten Lactose, Milchzucker also. Lactose kommt natürlicherweise nur in der menschlichen Muttermilch und in der Milch von Säugetieren vor. Um die Lactose zu verdauen, muss das Enzym Laktase in ausreichender Menge vorhanden sein, sonst kommt es zu Symptomen einer Lactoseintoleranz. Bei gesunden Säuglingen ist das der Fall. Aber mit zunehmendem Alter geht die körpereigene Laktaseproduktion zurück. Die Natur hat nicht vorhergesehen, dass wir uns als erwachsene Menschen von Kuhmilch ernähren würden! 

Ist eine plötzliche Lactoseintoleranz möglich?

Die meisten Menschen produzieren jahrelang immer weniger Laktase, so dass sich die Beschwerden der Lactoseintoleranz schleichend einstellen. Es gibt aber auch Patienten, bei denen diese Nahrungsmittelunverträglichkeit schlagartig beginnt, zum Beispiel nach einer schweren Magen-Darm-Grippe, im Rahmen einer entzündlichen Darmerkrankung oder als Folge einer Darmoperation.

Die Ausprägung der Beschwerden durch Lactoseintoleranz ist individuell unterschiedlich: Manche Erwachsene vertragen gar keine Milchprodukte, bei anderen besteht erst dann eine Lactoseunverträglichkeit, wenn eine bestimmte Menge überschritten wird.

Symptome bei Lactoseintoleranz

Lactose wird normalerweise im Dünndarm verdaut. Wenn dort nicht genug Lactose zur Verdauung des Milchzuckers vorhanden ist, wandert die Lactose weiter in den Dickdarm, wo etwa 30 Minuten nach der Milchmahlzeit ein bakterieller Gärungsprozess stattfindet. Dieser Vorgang ist für die typischen Symptome bei Lactoseintoleranz verantwortlich: Es entstehen Gase (z.B. Wasserstoff und Methan), die den Dickdarm aufblähen. Der Patient leidet unter einem Völlegefühl, sein Oberbauch ist prall und tut weh. Abgehende Darmwinde sorgen für Erleichterung, aber angenehm findet das niemand. Die unverdaute Lactose kann auch Flüssigkeit in den Darm ziehen, dann ist Durchfall die Folge. Ein deutliches Symptom für Lactoseunverträglichkeit: der Darm war mit der Verdauung der Milch oder des Joghurts überfordert. 

Einige Patienten mit Lactoseintoleranz leiden nicht nur unter Bauchschmerzen und Blähbauch, sondern auch unter häufigem Aufstoßen, andere haben eine hörbare Darmtätigkeit oder einen „knurrenden Magen“. Zusätzlich gibt es auch Patienten, bei denen die Unverträglichkeit von Lactose zu Symptomen außerhalb des Verdauungstraktes führt. Sie reagieren zum Beispiel mit Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder Hautproblemen auf die Einnahme von Milchprodukten. In meiner Praxis führt normalerweise die Kinesiologie zum diagnostischen Erfolg.

Dr. Kappl Tipp

Mein Tipp bei Lactoseunverträglichkeit

Einerseits wird darüber diskutiert, ob Cordycepin möglicherweise eine Anti-Tumor-Wirkung besitzt. Andererseits rate ich bei hormonsensitiven Tumoren (Brustkrebs, Prostatakrebs) zur Vorsicht, da Cordyceps zu einem Anstieg von Östrogen und Testosteron führen kann.

Wie wird eine Lactoseintoleranz diagnostiziert?

In meiner Praxis setze ich dafür die Kinesiologie ein. Eine andere Möglichkeit ist die Diagnose einer Lactoseunverträglichkeit mit einem H2-Atemtest. Dabei wird gemessen, wie viel Wasserstoff die ausgeatmete Luft eines Patienten enthält. Je mehr Wasserstoff in der Luft, desto mehr ist durch die Vergärung von Lactose im Dickdarm entstanden.

Man kann natürlich auch einen Selbsttest mit einer lactosearmen Diät machen und am besten eine Zeitlang ganz auf Milchprodukte verzichten. Verschwinden die Beschwerden dann, ist der Verursacher der Lebensmittelunverträglichkeit vermutlich gefunden. 

Lebensmittel bei Lactoseintoleranz

Lactoseintoleranz kann manchmal auch Quark, Joghurt oder Kefir enthalten, da während der Fermentierung Lactose abgebaut wird. 

Natürlich kann der erwachsene Mensch auch gut ohne Milchprodukte leben. Fast alle Asiaten haben genetisch bedingt Symptome einer Lactoseintoleranz. Und auch die Europäer begannen erst vor ein paar Tausend Jahren damit, Tiermilch als Lebensmittel zu konsumieren

Milchzucker kommt auch in  weiteren Lebensmitteln zur Anwendung

Heute ist es im Alltag angesichts der vielen Fertig- und Halbfertigprodukte etwas schwieriger, vollständig auf Milchprodukte zu verzichten. Milchzucker wird vielen Nahrungsmitteln zugesetzt, in denen man keine Lactose vermutet. Dazu gehören zum Beispiel Wurst, Pulversuppen, Pizza und Brot oder Brötchen. 

Bei Symtomen einer Lactoseintoleranz kann man Laktase auch als Tabletten einnehmen. Etwa 30 Minuten vor einer Mahlzeit mit Sahne oder Milch sorgen sie bei vielen Betroffenen für Beschwerdefreiheit. Es gibt verschiedene Anbieter von Tabletten und Kapseln, die unterschiedlich gut vertragen werden. Aus meiner Sicht ist es auf Dauer jedoch sinnvoller, bei Symptomen von Lactoseintoleranz seine Ernährung auf verträgliche Nahrungsmittel umzustellen. 

Mittlerweile gibt es viele sind lactosefreie Lebensmittel. Auch Milchprodukte und Getränke, die an Milch erinnern, bietet der Markt: von Hafermilch über Kokoswasser bis zu Sojamilch.