Neben dem auf einem ähnlichen gedanklichen Konzept basierenden Functional Training hat sich in den letzten Jahren das sogenannte Bodyweight-Training als ganz großer Fitness-Trend entwickelt. Es gibt unzählige Literatur darüber sowie Apps für Smartphones und „kooperierende“ Fitness-Tracker, die Trainingsprogramme bieten und die Möglichkeit geben, eigene Fortschritte übersichtlich zu dokumentieren.
Was genau ist Bodyweight-Training?
Im Bodyweight-Training (quasi Training mit dem Gewicht des eigenen Körpers) verzichtet man idealerweise auf Ausrüstung, nutzt allerdings, sozusagen improvisativ, durchaus Gegenstände des Alltags, die sich einem anbieten – sei es der Türrahmen oder eine Klimmzugstange im Park.
Warum Bodyweight-Training?
Die unbestreitbar größten Vorteile erschließen sich aus der von vielen als genial empfundenen Unkompliziertheit dieser Fitness-Variante: Man kann zum einen überall damit loslegen, ist also nicht auf ein Studio angewiesen. Das hat finanzielle Vorteile, aber auch auf der Hand liegende zeitliche und örtliche – das gewohnte Training lässt sich bequem auch in den Urlaub „mitnehmen“.
Aber auch sportlich und gesundheitlich hat Bodyweight-Training typische Vorteile.
Im Gegensatz zu meist recht einseitigen Ausführungen von Übungen im Fitnesscenter stellt diese Variante häufig höhere Anforderungen, zumal im weiter fortgeschrittenen Stadium. Meist nämlich wird nicht nur ein isolierter Muskel trainiert, sondern ganze Muskelgruppen oder –Ketten. Das schult Koordination, Gleichgewicht, Ausdauer und Kraft gleichermaßen. Nimmt man als Beispiel die sogenannte „Plank“ (oder im Deutschen „Planke“), die grundsätzlich eine –zumeist statische- Bauchmuskel-Übung ist, stellt man bei genauerer Betrachtung fest, dass eigentlich fast der gesamte Körper muskulär involviert ist. Und dieses System gilt für die allermeisten Übungen dieser Trainingsweise.
Wird einem eine Übung irgendwann zu leicht, kann man sie mit leichten Abwandlungen und neuen Varianten an die eigene Fitness anpassen.
Nachteile von Bodyweight-Training?
Es gibt ein paar nicht von der Hand zu weisende kleinere Einschränkungen. Da die Übungen nicht, wie beim Hanteltraining, mit exakt definiertem Gewicht ausgeführt werden, ist der Leistungsgewinn nicht so genau „ablesbar“. Die Trainingsintensität zu steigern ist nicht ganz so einfach wie im Studio an Hanteln und Maschinen, da man ja „nur“ den eigenen Körper als „Variable“ besitzt. Deshalb muss man mehr Kreativität walten lassen, Zeitumfänge vergrößern, Geschwindigkeiten erhöhen oder Übungswinkel verändern. Und zu guter Letzt gibt es vergleichsweise relativ wenige Übungen für die Beine. Wobei typische „Bodyweightler“ oft auch Universalsportler sind, die durch Laufen, Radfahren oder Schwimmen ihre unteren Muskeln zusätzlich anderweitig belasten und trainieren.
Wer also eine kostengünstige, gleichermaßen unkomplizierte wie anspruchsvolle Möglichkeit für sich sucht, die Fitness zu verbessern, dem sei das Bodyweight-Training ans Herz gelegt. Erfahrene Experten haben hier leicht nachvollziehbare Trainingssysteme entwickelt, mit denen Anfänger wie Fitnessfreaks zurecht kommen. Dabei genügen oft schon 10 – 20 Minuten knackiges Workout regelmäßig zur Verbesserung der Leistung und des allgemeinen Wohlbefindens. Bodyweight-Training ist weniger für die gedacht, die sich Muskelberge antrainieren wollen, sondern viel eher für jene, denen es um allgemeine Leistungsfähigkeit und Fitness geht – mit deutlichem Gesundheits-Aspekt.