Ein typisches Gewächs der nördlichen Halbkugel ist die Familie der Hecken- oder Hundsrosen, ihre Frucht, die im strengen botanischen Sinne gar keine ist, kennen wir als leuchtendrote Hagebutten. Die eigentlichen Fruchtkörper verstecken sich unter der farbkräftigen Schale, es sind winzige, sehr robuste sogenannte „Nüsschen“, deren feine Härchen den meisten in ihrer Kindheit schon den ein oder anderen Juckreiz beschert haben.
Der Einfachheit halber wollen wir hier aber von der wissenschaftlich korrekten Beschreibung abweichen und uns mit den gesundheitlichen Eigenschaften des kompletten Fruchtgebildes (Scheinfrucht) beschäftigen. Die Frucht von Rosa canina, der in der Regel bis zu drei Meter hohen Heckenrose, wird im Spätsommer reif und kann als hochpotenter Vitalstoffcocktail bezeichnet werden.

Die Hagebutte – Gigant unter den Vitamin C Lieferanten

Wenn es um das zentrale Vitamin für Abwehr und Bindegewebe geht, werden sehr oft Zitrusfrüchte oder Kiwis genannt. Natürlich nicht ohne Grund, denn in ihnen finden wir pro 100 Gramm Frucht zwischen 30 und 60 mg des wasserlöslichen Vitalstoffes. Doch die Hagebutte, deren Qualitäten bereits den alten Griechen bekannt war, stellt diese Werte ganz locker in den Schatten. Mit bis zu 500 mg übertrifft sie die bekannten Größen um ein Vielfaches. Ein paar wenige Früchte, wie zum Beispiel Schwarze Johannisbeere, Sanddorn oder Acerola-Kirsche, spielen hier in ihrer Liga.
Doch die Hagebutte bietet noch viel mehr auf, um unser Immunsystem auf einem top Level zu halten. So finden wir Eisen ebenso wie Zink, darüber hinaus Provitamin A, das Häute und Schleimhäute schützt.

Sekundäre Pflanzenstoffe als Anti Aging für Gefäße

Es sind nicht immer nur die üblichen Vitamine und Mineralien, die die gesundheitliche Qualität eines Lebensmittels beschreiben. Mehr und mehr rücken spezifische Substanzen, sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe in den Fokus der Betrachtung. In der Hagebutte stoßen wir auf Flavonoide (wie Rutin) und Gerbstoffe, die Zellstrukturen schützen und Geweben Halt geben. Gerade die Kombination aus Vitamin C und Rutin steht im positiven Verdacht, Zahnfleisch und Bindegewebe straffen und das Hautbild verbessern zu können.
Diese Stoffe bieten vermutlich auch einen gewissen Schutz für Blutgefäße, und zwar dadurch, dass sie deren Innenwände „sauber“ halten und zudem einen positiven Einfluss auf die Blutfette besitzen.

Die Hagebutte - Balsam für die Gelenke?

In den letzten Jahren macht die Hagebutte zunehmend Furore als Heilsbringer für malade Gelenke. Tatsächlich scheint ein Galaktolipid aus Schale und Frucht in der Lage, positiv auf geschundene knorpelige Strukturen einwirken zu können. Es lindert womöglich Reize und kann die Regeneration ankurbeln.

Die frische Frucht ist übrigens weder lange haltbar noch verzehrbar. Die Hagebutte wird üblicherweise gleich nach dem Ernten zu Marmelade, Sirup, Tee oder Extrakt verarbeitet. Der Tee ist dank Gerb- und weiteren sekundären Pflanzen-Stoffen ideal für Darmsystem und Nieren, nennenswerte Mengen Vitamin C werden hierdurch aber eher nicht aufgenommen.

Gelenke benötigen Vitalstoffe
Pflanzenstoffe in der Hagebutte helfen womöglich, Beweglichkeit zu erhalten