Wertvolle Kräuter

Lavendel – Heilpflanze mit starkem Charakter

Pflanzen für eine gute Verdauung

Pittoresk und in typischer Farbe bilden bis zum Horizont reichende Lavendelfelder ein violett-leuchtendes Charakteristikum der Provence auf unzähligen Postkartenmotiven ab. Tatsächlich stammt der sogenannte Echte Lavendel ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo er mit trockenen Böden und milden Temperaturen ideale Bedingungen vorfindet.
Zwar wurde diese gut meterhohe Pflanze, so die Historie, im Mittelalter über die Alpen gebracht, und sie gilt auch als winterfest, dennoch ist ihr Wärme grundsätzlich lieber, und auch die typischen Wirkstoffe entwickeln sich hier günstiger als in eher nordischen Gefilden.

Lavendel belebt und beruhigt zugleich

Der vom Aroma her dem Rosmarin ähnliche Lavandula angustifolia wird seiner intensiven Inhaltsstoffe wegen in der Regel zu öligen Zubereitungen verarbeitet. Man geht davon aus, dass im Lavendel mehrere hundert charaktergebende Substanzen enthalten sind, die zum Teil sehr unterschiedliche Wirkungen entfalten. Beispielsweise gilt Linalool als entzündungshemmend, während der kräftige Kampfer belebt und Linalylacetat einen deutlich beruhigenden und entspannenden Einfluss hat.

Lavendeltee für Verdauung und Entspannung

Man kann hochwertigen Lavendeltee freilich auch als Fertigprodukt in der Apotheke oder im Reformhaus kaufen, er lässt sich aber auch problemlos selbst herstellen. Man übergießt einfach etwa 1,5 bis 2 Teelöffel frische Lavendelblüten (Blüten gelten als wertvollster Teil der Pflanze) oder alternativ 1 Teelöffel getrocknete solche mit gut 80 Grad heißem Wasser und lässt den Tee etwa 4 Minuten ziehen, bevor man abseiht. Er eignet sich hervorragend zur sanften Beruhigung von Nervensystem und Verdauung, wirkt Blähungen entgegen und fördert darüber hinaus ein rascheres Einschlafen.

Lavendeltee
Ein Tee mit Lavendelblüten sorgt für Entspannung im Darm

Lavendel auch gegen Motten und Mücken

Säckchen mit getrockneten Blüten oder auch mit Lavendelöl beträufelte Holzkugeln halten übrigens auch Motten oftmals wirksam ab und schützen in gewissem Umfang vor Mücken und anderen unliebsamen Insekten.

Lavendel sensible Heilpflanze des Jahres 2008

Wer die Blüten der „Heilpflanze des Jahres 2008“ selbst trocknen möchte, sollte darauf achten, dies nicht unmittelbar in der Sonne zu tun und hohe Temperaturen zu vermeiden, da die teilweise sehr empfindlichen ätherischen Öle sonst Schaden nehmen und sich das Aroma rasch verflüchtigt. 
Deutlich haltbarer ist die Kraft des Lavendels in Tinkturen oder Rezepturen in Kapselform, wie sie im Sinne der Verdauungspflege erhältlich sind.