“An apple a day keeps the doctor away”. So banal dieser vielzitierte, in den USA verfasste Spruch aus dem 19.ten Jahrhundert auch ist, seine Aussage ist eine eindeutige: Der Apfel ist höchst gesundheitsfördernd. Seit jener Zeit wurde wissenschaftlich viel durchleuchtet und beinahe ebenso viel entmystifiziert. Man weiß heute auch, dass es wohl des täglichen Konsums mehrerer Schalenfrüchte bedarf, um deutlich positive Stoffwechseleffekte hervorzurufen. Nach wie vor gibt es aber nichts daran zu rütteln, dass es das Lieblingsobst der Deutschen mit seinen etwa 300 Biostoffen im wahrsten Sinne faustdick in- und unter der Schale hat.


So gilt die Frucht, die zu ungefähr 80 Prozent aus Wasser besteht und durchschnittlich etwa 50 Kalorien pro 100 g Gewicht liefert, in vielen Ländern dieser Welt als Symbol für Gesundheit und kernige Vitalität. Der Apfel wuchert richtiggehend mit gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen wie QuercetinPektin, ätherischen Ölen und Aromastoffen. Diese variieren freilich in Abhängigkeit von individuellen Faktoren wie Sorte, Boden-Beschaffenheit oder klimatischen Bedingungen. Markant ist, dass die höchste Dichte an biologisch wirksamen Substanzen sich in den Fruchtanteilen befinden, die viele gerne und oft verschmähen – in Schale und Kerngehäuse.

Darm-Helfer


Es sind in erster Linie Flavonoide, die für die positiven Wirkungen auf den Darm verantwortlich sind. So fand die Jenaer Universität mittels einer langjährigen Studie heraus, dass es ebendiese Substanzen sind, die das Darmepithel bei der Abwehr und beim Abbau von toxischen Substanzen unterstützen. Für den Apfel-Stoff Pektin gilt, dass er Giftstoffe binden und Reizungen der Darmschleimhaut lindern kann.
Wie man es seit vielen Jahrzehnten weiß, sollen frisch geriebene Äpfel ganz hervorragend gegen diverse Darmkrankheiten gut sein, besonders auch gegen Durchfall. Dies allerdings nur im Sinne einer Kur-mäßigen Alleinnahrung über wenige Tage.

Herznahrung


In der Universität von Minnesota standen die Wirkungen von hohem Apfelkonsum hinsichtlich der Gesundheit des Herz- und Kreislaufsystems auf dem Prüfstand. Dabei kam die Forschergruppe mittels einer mehrjährigen Studie zu dem Ergebnis, dass wohl der Genuss von etwa drei Äpfeln pro Tag das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, erheblich mindere. Es war erkennbar, dass sich der Zustand des Herz-Kreislaufsystems durch den regelmäßigen Konsum der Apfel-Vitalstoffe signifikant verbesserte.

Der Apfel als morgendlicher Aktiv-Booster


Wer einem puren Apfel wenig abgewinnen kann oder nicht die Zeit findet, einen solchen zu verzehren oder sich daraus Saft zu pressen, der kann sich auch eines alten Hausrezeptes bedienen. Einfach etwa zwei Teelöffel Apfelessig und dieselbe Menge Honig in einem Glas mit 200 ml warmem, stillem Wasser mischen und morgens auf nüchternen Magen trinken. Das Gros der gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe, die den Apfel so wertvoll machen, sind auch im Essig enthalten. Dem Drink werden positive Auswirkungen auf die Abwehr attestiert, er kurbelt die Entschlackung an und besitzt günstige Wirkungen auf den Cholesterinspiegel. Regelmäßig konsumiert, kann das Getränk helfen, eine günstige Darmflora zu etablieren – mit all den Effekten auf Abwehr, Verdauung, Gewichtsregulation usw.


Um den einleitenden Kult-Spruch aus dem vorletzten Jahrhundert nochmal aufzugreifen: Ein Apfel ist gesundheitlich nicht die Allzweckwaffe für ewige Gesundheit. Doch die schmackhafte Schalenfrucht bietet uns viele wertvolle Vitalstoffe an, die ihre Eigenschaften gerade im gemeinsamen Konzert offenbaren – besser, als dies isolierte Monosubstanzen wohl können. Greifen sie also ruhig mal zu, oder eben auch einmal öfter.

Manche Menschen, die auf Äpfel empfindlich reagieren, tolerieren oft die älteren Apfelsorten problemlos oder deutlich besser. Es wird diskutiert, ob hierbei der besondere Polyphenol-Reichtum eine Rolle spielt.