Vitalpilze, Einsatz und Wirkung

Shooting Stars für Vitalität

Vitalpilze, Einsatz und Wirkung

Vitalpilze finden bereits seit tausenden von Jahren in der TCM Verwendung, beispielsweise um die Abwehr oder auch gezielt ganze Organsysteme zu stärken. Auch in der westlichen Welt werden diese hochspannenden Naturprodukte zunehmend wissenschaftlich erforscht und eingesetzt. Im besonderen Fokus der Betrachtung stehen hierbei spezielle, diesen Pilzen eigene Mehrfachzucker, die sogenannten Beta-Glucane. Ihnen werden außerordentlich positive Eigenschaften auf unser Wohlbefinden zugeschrieben.Pilze haben ernährungswissenschaftlich gesehen wichtige Vorzüge: Sie sind reich an Ballaststoffen und verfügen über eine hohe Mikronährstoffdichte: sie enthalten zum Beispiel Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine bis hin zu essenziellen Aminosäuren, den Bausteinen der Eiweiße. Als wertvoll gilt ihr Gehalt an Polysacchariden, Beta-Glucanen, Triterpenen, Polyphenolen und bioaktiven Proteinen.

Trotz dieser Fülle an Nährstoffen haben Pilze nur wenige Kalorien, sind also für eine gesunde und ausgewogene Ernährung empfehlenswert.

Vitalpilze, Pilze mit dem gewissen Plus

Speisepilze werden gesammelt, weil sie lecker und nahrhaft sind. Das trifft auch auf manche Vitalpilze zu, aber längst nicht auf alle. Wieso sind Vitalpilze überhaupt in den Fokus des Menschen und später der Forschung gerückt? Eine Antwort lautet, dass Pilze biologisch aktive Substanzen produzieren müssen, um in ihrer natürlichen Umgebung überleben zu können. Waldböden und verrottende Bäume sind stark mit mikrobiellen und tierischen Organismen besiedelt. Hier kann das Pilzmyzel nur überleben, wenn es sich erfolgreich zur Wehr setzt.

Vitalpilze können offenbar besonders wirksame antimikrobielle Verbindungen aufbauen. Auf Bäumen wachsende Pilze besitzen zum Beispiel spezielle Enzyme, mit denen sie das Holz verstoffwechseln. Von diesen Inhaltsstoffen profitieren nicht nur die Vitalpilze, sondern – so zumindest der Vorstellung nach – auch die Menschen, die Vitalpilze zu sich nehmen.

Vitalpilze, traditionell gut

Vitalpilze sind „in“! Das stimmt, wir sollten aber nicht vergessen, dass schon in der Steinzeit Menschen Pilze zu sich nahmen, um Krankheiten zu vermeiden, Parasiten zu bekämpfen oder sich für kommende Herausforderungen zu stärken.

Im Mittelalter war die europäische Mykotherapie als Teil der Klostermedizin relativ verbreitet. Damals wurden zum Beispiel Stinkmorchel, Polyporus, Zunderschwamm oder Riesenbovist zu therapeutischen Zwecken angewandt. Im Blickpunkt der Wissenschaft stehen neben dem Polyporus heute vor allem Vitalpilze wie Maitake, Reishi (auch als Ling Zhi bezeichnet), der Raupenpilz Cordyceps sinensis und der Mandelpilz mit dem lateinischen Namen Agaricus brasiliensis.

Sind Pilze eigentlich Pflanzen?

Die Frage klingt ein wenig merkwürdig, aber sie hat ihre Berechtigung. Pilze, also sowohl Speisepilze als auch Vitalpilze, unterscheiden sich tatsächlich von den Pflanzen. Das erste Unterscheidungsmerkmal sind die Zellwände: Pflanzliche Zellwände bestehen hauptsächlich aus Cellulose, während Pilze Zellwände aus Chitin besitzen. Sowohl Cellulose als auch Chitin sind weit verbreitete Polysaccharide. Chitin findet man natürlicherweise allerdings nur in Pilzen und in der Körperhülle von Gliederfüßlern wie Krebsen.

Das zweite Unterscheidungsmerkmal zwischen Pilzen und Pflanzen bezieht sich auf die Art ihrer Ernährung. Pflanzen überleben, weil sie Photosynthese betreiben: Chlorophyll wandelt Lichtenergie in chemische Energie um, so dass aus Kohlenstoffdioxid und Wasser Kohlenhydrate aufgebaut werden. Speise- und Vitalpilze besitzen kein Chlorophyll, sie ernähren sich von organischen Substanzen.

Wie sieht das bei Vitalpilzen aus?

Das gilt auch für Vitalpilze wie Trametes versicolor oder Polyporus umbellatus, die sogar Holz zersetzen können. Ein anderes Beispiel ist der Cordyceps sinensis, der im Winter unterirdisch auf einer Raupe heranwächst und sich von dieser ernährt. Pilze und Pflanzen sind normalerweise ortsfest, sie laufen schließlich nicht weg. Als Unterscheidungsmerkmal zu Tieren ist dies jedoch wenig nützlich. Auch ein Korallenriff kann nicht weglaufen.

Um die Frage vom Anfang noch einmal aufzugreifen: Speise- und Vitalpilze gehören weder zum Reich der Pflanzen noch zum Tierreich. Sie bilden das eigene Reich der Pilze.

Maitake

Dieser Vitalpilz heißt bei uns traditionell Klapperschwamm. Er kommt in den Subtropen genauso vor wie in mitteleuropäischen Wäldern, in Nordamerika und in Asien. Aus China und Japan ist bekannt, dass der Maitake schon vor 3.000 Jahren gesammelt wurde.

Der junge Pilz ist ein beliebter Speisepilz, im Alter gilt er als etwas zäh. Wenn man ihn wild wachsend findet, dann in der Regel unter alten Eichen, seltener auch an Kastanien, Buchen und Linden.

Polyporus umbellatus

In unseren Wäldern ist der auch als Eichhase bezeichnete Speise- und Vitalpilz selten geworden – aber angeblich soll er sehr schmackhaft sein! Er wächst gerne in Laubwäldern, daher auch der Name Eichhase.

Optisch erinnert er mit seinen vielen Hüten ein wenig an den Klapperschwamm. Diese Büschel können mehrere Kilogramm schwer werden.

Reishi / Ling Zhi

Der chinesische Name „Ling Zhi“ wird übersetzt mit „göttlicher Pilz  der Unsterblichkeit“. Oft wird der Vitalpilz auch ehrfürchtig als Meisterpilz bezeichnet.

In der chinesischen Tradition galt er als Elixier, von dessen Einnahme die Menschen schon vor mehreren Tausend Jahren den Erhalt von Gesundheit und jugendlicher Leistungsfähigkeit erhofften.

Cordyceps sinensis

Der Chinesische Raupenpilz sieht auf den ersten Blick aus wie eine getrocknete Raupe. Das ist kein Wunder: Die Sporen des Raupenpilzes besiedeln im tibetanischen Hochland eine Raupenart, auf der sie unterirdisch den Winter überleben. Im Frühjahr ist die Raupe nicht mehr am Leben, stattdessen wächst der Raupenpilz aus dem Boden.
Dieser Vitalpilz wurde schon vor sehr vielen Jahren in Asien als Tonikum für Körper und Geist angesehen.
Als in vielerlei Hinsicht aktivierender Energiepilz hat es der sagenumwobene, ursprünglich aus dem Himalaya stammende Raupenpilz, Cordyceps sinensis, zu bereits größerer Bekanntheit gebracht. Vielfach wird er sogar als „Superginseng“ beschrieben, was verdeutlicht, welche außergewöhnliche Kraft dieser Pilz besitzt. Laut TCM ist der Cordyceps dem Lungen- und Nieren-Meridian, zu dem auch die Nebennieren gehören, zugeordnet. Letztere sind Produktionsstätten vieler wichtiger Hormone, was als wichtiger Erklärungsansatz für die aktivierenden Eigenschaften gilt.

Daneben finden weitere Vitalpilze Verwendung, entsprechend ihres Charakters und ihrer erfahrungsgemäßen Zuordnung zu Organsystemen.

Agaricus brasiliensis

Weil dieser Vitalpilz nach Mandeln riecht und schmeckt, heißt er auch Mandelpilz.

In Brasilien, wo er zuerst entdeckt wurde, wird er als „cogumelo do sol“ bezeichnet, als Sonnenpilz. Dieser Vitalpilz wächst nämlich auch in der Sonne, auf offenen Wiesen in milden brasilianischen Klimazonen. Das ist ungewöhnlich, normalerweise trifft man bekanntlich eher in schattigen Wäldern auf Pilze.

Japanische Wissenschaft lernten den Vitalpilz der Legende nach eher zufällig kennen: Vor rund 50 Jahren wurde bekannt, dass die Bewohner eines Städtchens namens Piedade selten krank waren. Nachforschungen ergaben, dass in dieser Region regelmäßig Mandelpilze konsumiert wurden. Verständlich, dass Wissenschaftler auf der ganzen Welt sich für diesen Vitalpilz interessieren.

Wirkung und Einsatz der Vitalpilze

Vitalpilze finden bereits seit tausenden von Jahren in der TCM Verwendung, beispielsweise um die Abwehr oder auch gezielt ganze Organsysteme zu stärken. Auch in der westlichen Welt werden diese hochspannenden Naturprodukte zunehmend wissenschaftlich erforscht und eingesetzt.
 
Im besonderen Fokus der Betrachtung stehen hierbei spezielle, diesen Pilzen eigene Mehrfachzucker, die sogenannten Beta-Glucane. Ihnen werden außerordentlich positive Eigenschaften auf unser Wohlbefinden zugeschrieben.